Das autarke Überleben in der Wildnis braucht Feuer. Und ein gutes Feuer kannst du nur machen, wenn du guten Zunder hast. Mutter Natur gibt dir dafür alles, was du brauchst. Der Zunder ist entscheidend. Sicher kannst du dir vorstellen, dass es nicht schwer ist, ein großes Feuer am Laufen zu halten. Die Kunst ist es, selbst bei schwierigen Bedingungen, ein Feuer zu entfachen.
Daher solltest du diverse Zunder kennen, die du immer nutzen kannst. Die folgenden Zunder werden dir bereits dabei helfen, Feuer in so gut wie jeder Lebenslage zu entfachen.
Natürliche Zündstoffe
Es gibt einen Fehler, der die meisten Prepper ein gutes Lagerfeuer kostet: feuchtes Holz. Es qualmt und wird nie richtig anfangen zu brennen. Es kann nur dann funktionieren, wenn du eine trockene und gut entflammbare Grundlage hast. Diese 11 natürlichen Zündstoffe werden dir helfen, auf dem nächsten Campingausflug oder in einer Überlebenssituation das perfekte Lagerfeuer zu machen.
Ein Lagerfeuer kann nur so gut funktionieren, wie sein Zunder ist. Aus diesem Grund ist wesentlich hilfreicher, gute Zunder zu kennen, als sich über Lagerfeuer zu informieren. Hier unten findest du daher die wichtigsten Zunder, die du kennen solltest.
1. Putztücher / Samttücher
Das ist natürlich nichts, was du in den Wäldern findest, aber etwas, was du zu Hause sehr gut vorbereiten kannst. Und Vorbereitung ist für einen Krisen-Helden eine der wichtigsten Dinge überhaupt.
Du brauchst nur eine luftdichte Dose, einen kleinen Nagel und ein Baumwolltuch. Starte zuerst ein ganz normales kleineres Feuer und warte bis sich die ersten Kohlestücke bilden.
Jetzt packst du deine Stofftücher in die Dose und verschließt alles mit dem Deckel. Ein kleines Loch solltest du an die obere Seite des Deckels machen.
Platziere die Dose auf den heißen Kohlen. Das Feuer sollte nicht mehr richtig brennen, da die Dose ansonsten zu heiß wird. Sobald du Rauch aus dem Loch kommen siehst, sind deine Tücher fertig. Sie sollten eine schwarze Farbe haben. Jetzt kannst du sie abkühlen lassen und perfekt als Zunder verwenden.
Die Tücher werden so trocken sein, dass sie bereits bei leichtem Kontakt entflammen. So kannst du selbst bei Regen eine gute Grundlage für ein Lagerfeuer legen.
2. Kiefernsaft
Dieser Saft, den du aus der Rinde von Nadelbäumen gewinnen kannst, ist ebenfalls entzündbar. Du findest ihn unter der Rinde von Nadelbäumen. Am besten eignen sich für die Gewinnung Kiefer. Es ist wie eine Art Brennharz, mit dem du es schaffst, selbst kleine Menge über einen sehr langen Zeitraum zu entzünden.
Schneide in den Baum ein großes „V“, sodass du die Rinde ein bisschen aufklappen kannst und eine Art Trichter entsteht. Jetzt musst du da unter noch einen Behälter platzieren und diesen vielleicht mit einem Nagel stützen, damit er hält. So kannst du das Harz sogar so gut wie automatisch gewinnen.
Jetzt fließt der Saft automatisch in deinen Becher und du kannst ihn das nächste Mal über dein Holz geben und anzünden. Die Tinktur wirkt sich ähnlich wie Harz aus und schützt das Hol in gewisser Weise. Durch den Film, welcher sich über das Holz legt und den Brennprozess unterstützt.
3. Fettholz
Dieses Holz hat seinen Namen, weil es extrem fettig ist. Wieder handelt es sich um Nadelbäume und den darin enthaltenen Saft. Denn wenn ein Nadelbaum abbricht oder gefällt wird, bleibt das Fett in den übrig gebliebenen Resten. Das Wasser vertrocknet mit der Zeit. Was dir also bleibt ist trockenes Holz, was sehr reich an brennbarem Fett ist – ein super Zunder.
Halte also Ausschau nach abgebrochenen Ästen oder abgestorbenen Baumstümpfen. Diese können dir im Ernstfall dein Feuer sichern. Du solltest sie aber gut untersuchen, da nicht alle dieser Stümpfe das Fettholz enthalten. Durch Aufspalten kannst du leicht herausfinden, ob Fettholz enthalten ist, da sich dieses immer in der Mitte der Stümpfe befindet.
Es ist sehr dicht und klebrig. Du wirst es erkennen, da es sich von der Konsistenz und der Beschaffenheit stark von dem umliegenden Holz unterscheidet.
Ein gutes Feuer ist in der Wildnis bereits die halbe Miete. Daher haben wir in der Survival Bibel dem Feuer und Techniken, wie dem „Dauerfeuer“ eine ganze Sektion gewidmet. Alles mit Bildern und Anleitungen, damit du es in der Wildnis nur noch nachmachen musst.
4. Leinsamen Öl
Leinsamen Öl entsteht durch das Pressen von Leinsamen. Man kann diese im Notfall selber pressen. Allerdings kostet es dich viel zeit und ist ineffizient. Auch hier gilt wieder: Vorbereitung ist alles. Auch der Transport gestaltet sich schwierig. Dieser Punkt soll dir nur zeigen, dass du im Ernstfall auch auf Leinensamen zurückgreifen könntest.
Achtung: Leinsamen Öl ist extrem leicht entflammbar und brennt sehr schnell. Es reichen bereits kleine Mengen, um dein Lagerfeuer zum Brennen zu bringen. Nutze es mit Bedacht und wenn überhaupt nur als Erweiterung anderer Zunder.
5. Bienenwachs und Waben
Bienenwachs lässt sich sehr gut in der Natur finden und wenn du einmal welchen gefunden hast, hast du sehr lange guten Zunder. Das Wachs und die Waben selber sind guter Brennstoff. Außerdem brennen sie sehr lange und sind extrem widerstandsfähig. Also vor allem bei Regen oder stürmischen Wetter kannst du mit Bienenwachs sehr weit kommen.
Du kannst natürlich auch alle anderen Arten von Wachs verwenden. Bienenwachs hat in der Natur allerdings eine der höchsten Verfügbarkeiten. Bienenwachs wurde sogar früher verwendet, um die ersten Kerzen herzustellen und findet auch heute nach wie vor in der Industrie Verwendung.
6. Birkenrinde
Die Birke gehört zu den nährstoffreichen Hölzern. Sie hat unter ihrer Rinder extrem viele Öle und Fette angesammelt. Daher kann mit wenigen Funken – zum Beispiel über einen Zündstab – auch bei Nässe ein guter Zunder in der Birke gefunden werden. Am besten funktioniert das ganze natürlich, wenn die Birke vorher kein Wasser abbekommen hat, da ansonsten die Entzündbarkeit sinkt.
Achte drauf, dass die Birke nicht zu alt und trocken ist. In diesen Fällen verliert sie schnell einige ihrer Nährstoffe und die Brennwirkung wird schnell schlechter. Du wirst eine gute Rinde mit ein bisschen Übung schnell erkennen und auch einschätzen können, warum diese Rinde gut ist.
7. Flugsamen
Als Kind wird jeder schon mal auf die Idee gekommen sein, eine Löwenzahnblüte an zu zünden. Die Wirkung ist meistens verblüffend und das Feuer groß. Der Löwenzahn eignet sich nicht, um schwere Hölzer zu entfachen, da die Flamme von sehr kurzer Dauer ist.
Allerdings kann man den kurzen aber intensiven Feuerstoß nutzen, um weitere Zunder zu entfachen. Was auch sehr gut funktioniert, ist viel Löwenzahn zu sammeln und die Flugsamen stark zusammenzupressen und in einen Behälter zu geben. So kann man die Brenndauer erheblich erhöhen und hat sozusagen einen perfekten Zunder für den Zunder.
8. Trockenes Innenholz
Das Innenholz von Ästen ist meistens sehr trocken und eignet sich sehr gut als Zunder. Dafür einfach einen Ast in der Mitte spalten und das Innenholz fein abschaben, sodass ein Haufen Späne entsteht. Je feiner die Späne, desto besser die Brennwirkung.
Auch hier ist das Zauberwort wieder Verdichtung: du kannst die Späne zusammenpressen und erhältst damit einen super Zunder, der auch noch lange brennt.
9. Tote Tannennadeln
In einer Region, in der es sehr viele Tannen gibt, lässt sich ein neues Feuer sehr gut entfachen. Abgestorbene Tannenenden eignen sich nämlich hervorragend als Zunder und somit als Grundlage für dein Feuer.
Ganz wichtig: die Tannen dürfen nicht mehr grün sein. In diesem Stadium besitzen sie noch zu viel Flüssigkeit, um als guter Zunder funktionieren zu können. Braune Nadeln sind der ideale Zunder für dich, da sie extrem trocken sind. Du kannst dir aus alten Stofffetzen auch einen kleinen Beutel machen, in den du alle Nadeln gibst und diesen später entzünden. So hast du auch hier die maximale Brenndauer und musst nicht drauf achten, dass die Nadeln alle beieinander bleiben.
10. Abgestorbene Rinde
Du solltest in jedem Fall Ausschau nach abgestorbenen Bäumen halten. Die Rinde, die diese Bäume nach wie vor tragen, brennt lange, entzündet sich schnell und eignet sich somit perfekt als Zunder. Wenn du in diese Bäumen kein Fettholz findest und es die letzten Tage nicht geregnet hat, nimm die Rinde mit. Hier hast du eine Garantie, dass diese sich als Zunder eignet.
Nimm nur die Schichten, die du auch per Hand bequem abnehmen kannst und in der Hand zerbröseln kannst. Diese Rinde kannst du dann etwas zusammenpressen, um die Dichte und somit die Brenndauer noch etwas zu erhöhen. Rinde, die noch fest am Baum ist, eignet sich eher nicht.
11. Das Vogelnest
Das Vogelnest ist eine spezielle Technik, um immer guten und verlässlichen Zunder zu haben. Die Technik lautet wie folgt: Aus einigen dünnen Ästen – idealerweise Endstücke des Baumes – baust du dir ein kleines Kissen zusammen, welches aussieht, wie ein kleines Vogelnest.
Suche dir Hartholz, welches trocken ist. Spalte es so, dass du das innere Holz überhast. Dieses ist am trockensten. Mit einem Messer hobelst du vom Innenholz ein paar Späne ab und legst diese in eine kleine Kuhle, die du vorher in das Vogelnest gedrückt hast. Hier legst du nun das Hartholz hinein und drückst es ein wenig zusammen, damit es gut in dem Vogelnest verteilt ist.
Wenn du in diesen sehr feinen Zunder nun Funken oder Glut gibst, hast du eine sehr hohe Chance, dass sich ein Feuer entfacht. Das leicht entzündliche Hartholz, welches im Nest verteilt ist, wird den Rest schnell entflammen und wenn du ein bisschen Luft hinein pustest, wird das ganze sich schnell entzünden.
Extra Tipp: Kienspan finden
Kienspan ist – in Ergänzung zum Fettholz – eine Baumwurzel, die das Baumharz in sich aufgezogen hat und daher extrem gut brennt.
Du solltest nach abgebrochenen und vermoderten Baumstümpfen Ausschau halten, die aus der Erde ragen. Mit einem Messer kannst du die meist morschen Überreste entfernen und im Kern wirst du meistens Kienspan finden. Das Holz ist sehr fest, verharzt und feucht. Hier hat sich über die Jahre das Harz in das Holz gesogen.
Kienspan gilt unter Überlebenskünstlern als Waldhold, da es zum Feuer machen extrem effektiv und extrem schnell ist.
Feuer zu machen ist eine der Kernkompetenzen eines jeden Preppers. Und auch wenn es eine Menge guter Tools gibt, mit denen man ein Feuer machen kann, wird es immer hilfreich sein, sich im Ernstfall selber weiterhelfen zu können. In solchen Situationen musst du nehmen, was die Natur dir gibt… und das ist, wenn man weiß, wie es geht, eine ganze Menge.
Womit zündest du deine Feuer in der Wildnis am liebsten? Lass es uns wissen und hinterlasse uns ein Kommentar!
Ich würde Laub und dünnes Reisig verwenden.
Irgendwo wird es in der Wildnis etwas trockenes zum anzünden finden.
Unter Bäumen und dortig unter der oberen Schichte des abgefallenen Laubes bzw. der abgefallenen Nadeln, denke ich mal.
Klar aber, dass bei einem starken Regenguss die Verhältnisse schwierig sind.
Birkenrinde! Die weisse Haut der Birkenrinde in ausreichender Menge abziehen und als Zunder benutzen.
Klappt super!!!
Russen nutzen Birkenrinde als Anzünder. Abgefallenen Nadeln brennen sehr gut.
mit Baumharz hatte ich auch nach längerem Regen gute erfolge selbst mit einem Feuerstein.
Ich finde diese Bibel sehr gut für moderne Menschen in unserer Zeit. Damit man, wenn was passiert für alles gerüstet ist und nicht wie der Ochse am Berg dasteht und von nichts eine Ahnung hat. Etliche Erfahrungen habe ich in meiner Jugend gesammelt, die ich in 12 Jahren als Söldner in Frankreich und USA erlebt habe. Dieses Jahr werde ich 8o Jahre, und sehe aus wie 45 Jahre und fühle mich auch so, trotz etlichen Operationen, wie künstlichem Darmausgang-Stoma genannt und Folgeerkrankungen, Diabetes u.s.w. Desshalb ist es genau so wertvoll auch im hohen Alter zu wissen, wie man sich bei einer Katastrophe verhalten muss. Vielen Dank für das Video, das hoffentlich viele sich ansehen sollten, denn wir leben auf einem Pulverfass.