Ein Wasserfilter ist eines der wichtigsten Dinge, die du benötigst, wenn du dich in einer Krise wiederfindest. Denn eine Sache kann man gar nicht oft genug betonen: Wasser ist das Wichtigste in einer Krise.
Wasser ist ein sehr großer Teil in unserem Körper. Es transportiert Nährstoffe und ist oft die Grundlage vieler Prozesse. Die Vorteile von Wasser sind quasi unendlich. Aber in der Wildnis kannst du nicht einfach aus dem Bach trinken. Nur weil es frisch aussieht, muss es das nicht sein.
Du brauchst einen Wasserfilter, um Bakterien und andere Schadstoffe zu entfernen. Andernfalls setzt du deine Gesundheit für die Chance zum Überleben aufs Spiel.
Die Fähigkeit, einen eigenen Wasserfilter herzustellen, ist essentiell. Wenn du in der Wildnis bist, sind es einzig deine Fähigkeit und dein Wissen, auf das du zurückgreifen kannst.
Es reicht nicht, dich auf deine Augen zu verlassen, wenn es um Wasser geht.
Du bist schon weit genug gekommen, wenn du dir in einer Krise in der Wildnis eine Existenz aufbauen konntest. Das solltest du nicht riskieren, indem du Wasser aus verschmutzten Quellen trinkst.
Der einzige Weg, um sicherzustellen, dass du langfristig überleben kannst, ist sauberes Wasser zu trinken.
Damit du diese elementare Fähigkeit erlernen kannst, haben wir hier für dich eine Anleitung erstellt.
DIY Survival Wasserfilter bauen
Materialien:
- Steine
- Sand
- Holzkohle
- Gras
- Plastikflasche
Schritt 1: Löcher in der Plastikflasche
Um später das Wasser ablassen zu können brauchen wir das, was nachher bei eine echten Filter der Ausgang ist. Dazu bohren wir ein paar Löcher in den Deckel unserer Flasche.
Die Größe der Löcher sollte nicht viel größer als ein Stecknadelkopf sein. So verhinderst du, dass Sand oder Rasen durch die Löcher mit in dein sauberes Wasser fließen.
Um mit Schritt zwei weitermachen zu können, solltest du außerdem den Boden der Flasche abtrennen, sodass möglichst viel von der Flasche übrig bleibt.
Schritt 2: Steine
Fangen wir an, unseren Filter zu bestücken. Dafür fangen wir mit größeren Steinen an, die wir ganz nach unten auf den verschlossenen Deckel legen. Der Grund warum wir das tun, ist, dass du somit verhinderst, dass zu feine Materialien die Löcher erreichen und mit in dein sauberes Trinkwasser fließen. Nur so und mit der richtigen Lochgröße kommt am Ende auch nur sauberes Wasser aus deinem Filter.
Darüber kommt die nächste Schicht. Hierfür verwendest du aber mittelgroß Steine. Idealerweise benutzt du hierfür Kalksteine, da diese die Fähigkeit haben, einen Teil der Bakterien zu absorbieren. Dadurch wird allerdings die Wasserfarbe ein bisschen bleich.
Hast du das erledigt kommt die nächste Ebene, die nur aus sehr kleinen Steinen besteht. Da der Raum hier sehr eng wird, können die Schmutzpartikel nicht so leicht hindurchfließen und bleiben hängen. Die Ebene der kleinen Steine ist somit die erste richtige Filterebene.
Schritt 3: Survival Wasserfilter bauen mit Sand
Kommen wir zum wichtigsten Part in deinem Filter: Sand. Diesen solltest du in deiner näheren Umgebung auf jeden Fall finden. Schichte ungefähr so viel Sand, dass die Stein- und die Sandebene gleich hoch sind.
Der Sand filter die ganz feinen Schmutzpartikel heraus und ist die feinste Ebene in deinem Filter. Nachdem du den San aufgeschichtet hast, kannst du ihn ein bisschen andrücken.
Wasser steht auf jeden Fall in der Top 3 der Dinge, die du am schnellsten in der Wildnis besorgen solltest. Das ist lebenswichtig. Daher haben wir in der Survival Bibel eine ganze Sektion dem Thema Wasser gewidmet. So hast du die Anleitungen und Techniken, die du brauchst, um in der Wildnis Wasser zu finden, immer in der Tasche.
Schritt 4: Holzkohle
Der nächste Part ist die Holzkohle. Hier ist es besonders wichtig, dass du qualitative Kohle verwendest. Am besten nimmst du die Kohle, die von dienen eigenen Feuern überbleibt. Wenn allerdings Schadstoffe in das Feuer und somit auch in die Kohle gelangen, solltest du eine andere Quelle suchen.
Nimm dir nur die Stücke heraus, die sauber und tiefschwarz sind. Die Kohle ist nachher ebenfalls sehr wichtig beim Filtern und sollte daher auf keinen Fall verschmutzt sein.
Nachdem du einen Schicht von ca. 2 cm. Kohle hast, schichtest du noch einmal eine kleine Ebene Sand auf die Kohle und drückst sie leicht an.
Schritt 5: Gras
Die letzte Schicht ist die gröbste und ist lediglich dafür da, kleine Äste oder Steine direkt aufzuhalten. Dafür deckst du den oberen Teil der Flasche einfach mit Gras ab. Hier sind es ca. 5 cm. aber du bist natürlich unlimitiert, wenn du unlimitiert bist, wenn du noch Platz nach oben hast.
Beachte aber bitte beim Gras, dass du es zwei mall am Tag wechselst. Hier wird ein Großteil des Schmutzes aufgefangen und daher sammelt sich hier sehr viel Dreck.
Generell solltest du schauen, dass du den gesamten Filter alle 2 Tage erneuerst. Wenn es deine Ressourcen hergeben, wäre es sogar am besten, ihn jeden Tag neu aufzubauen.
Schritt 6: Wasser besorgen
Jetzt hast du deinen eigenen Survival Wasserfilter. Nun brauchst du nur noch Wasser.
Am besten sammelst du Regenwasser, indem du z.B. eine Regentonne baust. Das ist die sauberste Quelle. Wenn du dieses Wasser noch filterst, hast du am Ende eine sehr hohe Qualität.
Wenn du nicht in der Lage bist, Regenwasser zu sammeln oder deine Umgebung dafür ungeeignet ist, mache dich auf die Suche nach Bächen. Du solltest immer Wasserquellen suchen, die in Bewegung sind. In Seen, die still stehen, können sich Bakterien und Schmutz viel besser ansammeln und sind in höherer Konzentration vorhanden.
Solltest du in den Bergen untergekommen sein, solltest du nach kleinen Ursprüngen suchen, die schließlich in einen Bach münden. Hier hast du wieder den Vorteil dass das Wasser von Anfang an sehr sauber ist.
Tipp der Ägypter
Vielleicht kennst du die Sage der Ägypter, die sich mit dem Wasser des Nils versorgt haben, was verseucht war. Sie schafften das, indem sie Rinnen neben dem eigentlichen Fluss gruben und den Sand natürlich filtern ließen. Genau so solltest du es auch machen, wenn du kannst.
Grabe ca. 30-40 cm. neben dem Fluss ein kleines Loch. Du solltest schon bald auf das Wasser aus dem Bach stoßen. Es wurde jetzt bereits von der Sandschicht zwischen dem Loch und dem Bach gefiltert.
Mit einem kleinen Behälter kannst du das Wasser nun in deinen Filter geben und den Filter in ein Glas stellen.
Du musst vielleicht beim ersten Mal ein bisschen Wasser nachschütten, da der trockene Sand viel des Wassers aufnehmen wird. Außerdem solltest du den ersten Durchlauf ein zweites Mal filtern, da in diesem Durchlauf der Schmutz dabei ist, der an den Steinen hing.
Schritt 7: Wasser genießen
Jetzt hast du sauberes Wasser! Wenn du aber kein Regenwasser bekommen konntest und auch nicht in den Bergen bist, empfehlen wir dir, das Wasser noch einmal abzukochen, wenn du unsicher über deine Wasserquelle bist.
Dieser Filter funktioniert, da die Schichten genau das darstellen, was unter unserer Erdkruste mit dem Grundwasser passiert, was ebenfalls sehr rein ist und nur im Nachhinein verschmutzt wurde.
Bonus Tipp: Fast jedes Wasser sauber bekommen
Mit diesem Filter wird es dir gelingen, sehr schnelle viele Wasserquellen trinkbar zu machen, sodass du fast nie Probleme haben solltest, an gutes Wasser zu kommen. Es gibt allerdings zwei Szenarien, in denen du ein bisschen mehr brauchst, als diesen Wasserfilter:
- Du landest in einem Sumpfgebiet. Hier ist das Wasser voller Bakterien. Aus den Tümpeln solltest du generell niemals – egal wie du es behandelst – Wasser trinken. Die Randstellen, bei denen du das Gefühl hast, doch noch etwas zu retten, kannst du aber noch so behandeln, dass du das Wasser trinkbar ist.
Dazu lässt du das gesamte Wasser einmal durch deinen Filter laufen. Danach kochst du es in einem Behälter über dem Feuer ab, aber so, dass nichts verdunstet.
In der Zwischenzeit tauschst du den kompletten Filter einmal aus, da beim ersten Mal vermutlich sehr viele Schadstoffe hängen geblieben sind. Dann filterst du das gekochte Wasser nochmals ab.
Auf diese Weise kannst du auch sehr stark verschmutztes Wasser wieder trinkbar machen. Natürlich solltest du dennoch immer die sauberste Quelle bevorzugen. - Du landest in einer Strandgegend, wo du zwar genug Wasser hast, aber kaum Süßwasser, welches du trinken kannst. Du kannst mit einem simplen Trick aber auch das Salzwasser trinken. Dazu gräbst du einfach ein Loch in den Sand und legst es mit Folie aus. Hierbei ist wichtig, dass an diesem Punkt so viel Sonne draufscheinen sollte, wie möglich. Darüber befestigst du eine Art Schrägdach, aus Plexiglas beispielsweise. Unter das tiefe Ende deines Daches legst du eine Schüssel.
Das Wasser wird jetzt verdunsten und kondensieren. Es bleibt an dem Plexiglas hängen und tropft dann in deine Schüssel. Das Salz bleibt dabei in dem Loch zurück. Du kannst das Wasser danach noch durch deinen Filter geben, um ganz sicher zu gehen.
Das war´s! Wir hoffen, dir gefällt unsere kleine Anleitung und du kannst jetzt deinen eigenen Survival Wasserfilter bauen. Wenn du Tipps oder Anmerkungen hast, teile sie doch mit unser Krisen-Held Community hier unten in den Kommentaren.
Hallo, wir wohnen in einem alten Bauernhof, der als Weiler gilt, mitten in den Feldern und ca 500m vom Wald weg ist. Das Haus wurde damals ohne Betonwanne gebaut, also direkt in den lehmigen Sandboden. Da hier nun das Grundwasser hochdrückt, haben wir im Keller so ein Loch, in dem stets das Wasser hochsteigt und wir es mit einer Abwasser regelmäßig abpumpen müssen, um eine Überschwemmung im Keller zu vermeiden. Dieses Loch nun ist an den Seitenwänden aus Stein, aus denen munter Wasser plätschert, der Boden ist sandig, und das hereinströmende Wasser ist glasklar, also direkt Grundwasser!
NUN MEINE FRAGE:
Wäre es denkbar, dieses, bisher als Fluch empfundenes „Wasserloch im Keller“, als Segen zu empfinden, wäre es denkbar, dieses Wasser zu trinken?
Oder auf keinen Fall trinken??
Interessante Frage. Gibt es eine Möglichkeit (vielleicht durch Tiere, denen das Wasser angeboten wird) festzustellen, ob es gutes, sauberes Trinkwasser ist?
Lieber Henning M.,
Da wir ja noch nicht in einer akuten,offenen Krise stecken,kann man Wasser preiswert testen lassen,da muss man wirklich nicht Tierversuche machen.
Hallo, ich würde dieses Wasser auf jeden Fall testen lassen auf der Gemeinde oder bei Aquarienshops gibt’s auch so Teststreifen (zum sehen, ob die Wasserqualität den Fischen bekömmlich ist),
Im Bauhaus gibt’s auch Handbrunnen zum auspumpen zu kaufen, wo man eine Sonde in die Erde lässt und das Wasser so raufpumpen kann. Falls die Wasserqualität nicht für Trinkwasser zu gebrauchen ist, kann man sie als Pflanzenwasser gebrauchen oder mit Katadynfilter oder Micro-pur-Tabletten „rein“ kriegen. LG aus der CH.
Praktische Anleitung,
aber Frage meinerseits was ist mit potentiellen Chemiekalien die im Wasser sein könnten?
Gerade zB bei fließenden Gewässern an deren Flusslauf zB eine Fabrik steht?
Ich nutze generell auch Kohletabletten und einen Keramikfilter in meiner Ausrüstung.
Allerdings ist es auch gut zu wissen wie man mit wenigen Hilfsmitteln einen Filter bauen kann.
Diese Variante hab ich bislang noch nicht benutzt – Vor etwaigen Mikroben oder Chemikalien hätte ich da noch etwas bedenken.
Wie sind da eure Erfahrungen?
PS: Ich bin kein Chemiker – es sind nur taktisch Überlegungen :o)